Haustür lackieren – so klappt’s selber

Eine alte oder beschädigte Haustür muss nicht ersetzt werden. Wer seine Haustür lackieren möchte, kann das mit etwas Geduld und der richtigen Anleitung selbst erledigen.

Haustür lackieren ist einfacher als gedacht – mit etwas Vorbereitung, den passenden Materialien und ein paar Stunden Einsatz erstrahlt deine Eingangstür in neuem Glanz.

Wann lohnt es sich, die Haustür selbst zu lackieren?

Wenn die Farbe abblättert, Kratzer sichtbar sind oder du einfach Lust auf einen neuen Look hast, ist ein frischer Anstrich oft die bessere Wahl als ein teurer Neukauf. Gerade bei Holztüren oder älteren Modellen kann man mit einer neuen Lackierung viel herausholen. Auch wer sein Zuhause modernisieren will, beginnt nicht selten bei der Eingangstür – schliesslich ist sie das Erste, was Besuchende sehen.

Selbst lackieren ist nicht nur günstiger als der Malerbetrieb, sondern gibt dir auch die Freiheit, Farbe und Finish ganz nach deinem Stil zu wählen.

Was brauche ich, um die Haustür zu lackieren?

Ein wenig Werkzeug, etwas Vorbereitung – und schon kann’s losgehen. Am besten bereitest du folgende Dinge vor:

  • Schleifpapier (Körnung 80–240)
  • Schleifklotz oder Exzenterschleifer
  • Malerkrepp, Folie zum Abdecken
  • Grundierung (je nach Untergrund)
  • Vorlack und/oder Zwischenlack
  • Lack für den Aussenbereich (z. B. PU- oder Alkydharzlack)
  • Pinsel und Lackroller
  • Schraubenzieher (zum Entfernen der Beschläge)
  • evtl. Atemmaske, Schutzbrille und Handschuhe

Am besten arbeitest du bei trockenem Wetter mit wenig Wind – auch wenn du die Tür aushängst oder draussen lackierst. Und ja: Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. 😉

Muss ich die Haustür aushängen?

Jein. Wenn du das komplette Türblatt streichen willst, ist das Aushängen eindeutig bequemer. Aber: Es geht auch ohne – solange du die umliegenden Bereiche sorgfältig abdeckst. Türen mit Glaseinsatz oder Dekorprofilen machen es etwas komplizierter, lassen sich aber mit Geduld genauso gut lackieren. Wenn du unsicher bist: Lieber einmal mehr abkleben als einmal zu wenig – vor allem bei Griffen, Scharnieren oder Glasflächen.

Wie schleife ich die Tür richtig ab?

Ein guter Schliff sorgt dafür, dass der neue Lack auch wirklich haftet. Wenn die alte Farbe fest sitzt und nur leicht vergilbt ist, reicht oft ein Anrauen mit feinem Schleifpapier. Bei blätterndem Lack oder Rissen musst du tiefer schleifen – bis auf das Holz oder Metall.

Wichtig: Immer gleichmässig in Faserrichtung schleifen, zwischendurch den Schleifstaub entfernen und die Oberfläche danach mit einem feuchten Tuch abwischen. Wenn du dich fragst, ob das wirklich nötig ist – ja, das ist der Moment, in dem später der Lack abblättern kann, wenn du’s nicht machst. 😅

Welche Farbe eignet sich für draussen?

Hier kommt’s auf das Material der Tür an. Für Holztüren empfehlen sich wetterfeste Aussenlacke mit UV-Schutz. Auch Metalltüren vertragen Speziallacke – hier ist allerdings eine passende Grundierung entscheidend, um Rost vorzubeugen.

Ein seidenmatter Lack wirkt meist moderner und verzeiht kleinere Fehler besser als hochglänzende Varianten. Es gibt auch Kombiprodukte mit integriertem Grund- und Decklack – die sind superpraktisch, aber etwas teurer.

Wie lackiere ich ohne Streifen?

Beginne mit den Kanten und kleineren Flächen, dann kommen die grossen Flächen mit dem Lackroller dran. Nicht zu viel Farbe auf einmal, lieber in dünnen Schichten arbeiten. Streiche zügig und gleichmässig – so entstehen weniger Ansätze.

Nach der ersten Schicht unbedingt trocknen lassen, dann leicht anschleifen und eine zweite Schicht auftragen. Zwei bis drei Durchgänge sind völlig normal – also nicht ungeduldig werden. Wenn die Tür wieder montiert ist und du das erste Mal durchgehst, wirst du dich doppelt freuen.

Was kostet das Ganze?

Im Vergleich zu einem neuen Türblatt mit Montage (das schnell über 1’000 Franken kosten kann) liegst du beim Selbermachen meist unter 100 Franken – je nachdem, was du schon zu Hause hast. Gute Lacke sind nicht ganz billig, aber dafür langlebig. Ausserdem macht’s einfach Spass, ein sichtbares Ergebnis zu haben, auf das man stolz sein kann.

Lohnt sich der Aufwand wirklich?

Ganz klar: Wenn du etwas handwerkliches Geschick mitbringst und nicht zwei linke Hände hast, ist das absolut machbar. Klar, ein bisschen Zeit brauchst du schon – aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Und wenn du die Farbe ganz bewusst wählst, passt sie perfekt zum Stil deines Hauses. Mein persönlicher Tipp: Ein mattes Dunkelblau oder Salbeigrün wirkt edel und modern, ohne aufdringlich zu sein.

Gibt’s Alternativen zum Lackieren?

Klar, es gibt auch Türfolien oder selbstklebende Dekore. Die sind aber oft nicht wetterfest oder halten nicht lange. Eine professionelle Pulverbeschichtung ist eine teure, aber langlebige Lösung – allerdings nichts für den Heimwerker. Wenn du wirklich selber Hand anlegen willst, bleibt der Lack der Klassiker.

Nützliche Fakten im Überblick

PunktEmpfehlung
Material der TürHolz, Metall oder Kunststoff? Darauf kommt es an
Wetter beachtenTrocken, nicht zu kalt, kein direkter Wind
SchleifenAltanstrich entfernen oder anschleifen, je nach Zustand
LackwahlWetterfest, UV-beständig, für Aussenbereich geeignet
ZeitaufwandEtwa 1–2 Tage, inkl. Trocknungszeiten
Kostenca. 50–100 CHF, je nach Material und Werkzeug
SchwierigkeitMittel – machbar mit etwas Geduld
ErgebnisLanglebig, individuell und stilvoll

Noch Fragen? Hier gibt’s kurze Antworten

Wie lange hält ein neuer Anstrich der Haustür?

Mit gutem Lack und regelmässiger Pflege hält der Anstrich 5 bis 10 Jahre – je nach Wetterlage und Türmaterial.

Muss ich bei einer Kunststofftür etwas Spezielles beachten?

Ja, hier brauchst du speziellen Haftvermittler und Lacke für Kunststoff. Sonst haftet die Farbe nicht richtig.

Kann ich auch bei kühlen Temperaturen lackieren?

Besser nicht. Unter 10 °C dauert das Trocknen ewig und das Ergebnis wird schnell fleckig. Ideal sind 15–25 °C.

Ist eine Grundierung wirklich nötig?

Bei unbehandeltem Holz oder Metall auf jeden Fall. Sie sorgt dafür, dass der Lack gleichmässig haftet und nicht durchschlägt.

Was mache ich mit kleinen Kratzern oder Dellen?

Vor dem Lackieren mit Spachtelmasse ausgleichen, dann glatt schleifen. So wird das Ergebnis sauber und gleichmässig.

Wie pflege ich die frisch lackierte Tür?

Verzichte auf aggressive Reiniger. Ein feuchtes Tuch und gelegentliches Nachwischen mit neutraler Seife reichen völlig aus.

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